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Wärmeplanung in Wolmirstedt

Fragen und Antworten

Was ist kommunale Wärmeplanung?

Der Begriff „kommunale Wärmeplanung“ ist ein Fachbegriff. Er beschreibt einen Planungsprozess. In diesem Prozess wird zuerst der aktuelle Stand der Energieversorgung und des Energieverbrauchs für Wolmirstedt erfasst. Danach wird überlegt, wie beides klimaneutral umgestaltet werden kann. Dazu gehören Sanierungen auf der einen Seite und Veränderungen von Heizungsanlagen und Energieträgern auf der anderen Seite.

Die kommunale Wärmeplanung zeigt demnach, wie Wolmirstedt in Zukunft mit Heizwärme und warmem Wasser versorgt werden kann – zuverlässig, klimafreundlich und bezahlbar. Ziel ist, gute Lösungen für alle Stadt- bzw. Ortsteile zu finden: für Wohnhäuser, Betriebe, öffentliche Gebäude und Neubaugebiete

Warum braucht Wolmirstedt das?

Heizen mit Öl oder Erdgas wird auf Dauer teuer und schadet dem Klima. Deutschland hat beschlossen, bis 2045 klimaneutral zu sein. Die Wärmeplanung hilft, neue Wege zu finden – mit Energiequellen, die sauber sind und vor Ort genutzt werden können. Mit der kommunalen Wärmeplanung kann Wolmirstedt die Schritte bis zur Klimaneutralität im Jahr 2045 planen und umsetzten. 

Wer erstellt den Plan?

Die Stadt Wolmirstedt übergab dem Ingenieurbüro ETA-E und der Bio-Wärme-Innovation GmbH den Auftrag, einen kommunalen Wärmeplan zu erstellen. Beide Büros haben viel Erfahrung im Bereich klimafreundlicher Wärmeversorgung. Der Auftrag wird zu 90% aus Bundesmitteln, dem Klima- und Transformationsfond, gefördert. 10% der Kosten trägt die Kommune.

Was wird untersucht?

– Wie wird heute in Wolmirstedt geheizt?

– Wie viel Wärme brauchen die Haushalte, Betriebe und öffentlichen Gebäude?

– Welche Energieträger gibt es in der Region?

– Wo könnte ein Wärmenetz sinnvoll sein?

– Welche Technik passt gut zu welchem Stadtgebiet bzw. Ortsteil?

Bis wann soll der Plan fertig sein?

 Der Wärmeplan wird bis März 2026 fertiggestellt. Gesetzlich muss er spätestens Mitte 2028 vorliegen. Danach beginnt die eigentliche Arbeit vor Ort. Gemeinsam mit Firmen, Eigentürmern und Bürgern werden genaue Schritte geplant und umgesetzt. Das wird mehrere Jahre dauern.

Welche Gesetze sind dabei wichtig?

 Zwei Gesetze bilden die Grundlage:

  • Das Gebäudeenergiegesetz (GEG): Neue Heizungen müssen künftig mindestens 65 % erneuerbare Energie nutzen.
  • Das Wärmeplanungsgesetz (WPG): Städte wie Wolmirstedt müssen einen Wärmeplan erstellen.

Beide Gesetze sollen dazu beitragen, dass Heizen klimafreundlicher wird – und auf lange Sicht bezahlbar bleibt.

Was bringt mir die Wärmeplanung als Bürgerin oder Bürger?

– Sie erfahren frühzeitig, welche Heizungslösungen in Ihrem Wohngebiet möglich sind.

– Wer bauen oder sanieren möchte, kann besser planen.

– Die Versorgung wird auf Dauer sicherer und stabiler.

– Die Stadt wird unabhängiger von Öl und Gas aus dem Ausland.

– Die Umwelt wird entlastet.

Muss ich mein Haus an ein Wärmenetz anschließen lassen?

Die Entscheidung, ob man sich an ein Fernwärmenetz anschließen muss, liegt bei den Kommunen. Die meisten Städte verzichten auf einen Anschlusszwang. In manchen Stadt- bzw. Ortsteilen kann ein Wärmenetz aber eine gute und langfristig günstige Lösung sein. Wer möchte, kann sich anschließen lassen.

Was passiert, wenn mein Haus nicht ans Netz kommt?

Dann gibt es andere Möglichkeiten: zum Beispiel Wärmepumpen, Holzpelletheizungen oder Solarthermie. Für viele dieser Lösungen gibt es lukrative staatliche Förderungen.

Wird Heizen dadurch teurer?

Durch die staatlichen Förderungen ist es möglich, die Investitionskosten im Rahmen zu halten. Das Ziel der Kommunalen Wärmeplanung ist es, für jedes Wohngebiet die günstigste Art der Wärmeversorgung herauszufinden. Langfristig ist eine Wärmeversorgung über regenerative Energien günstiger, da Kosten zur Beseitigung von Umweltschäden für die jetzige und folgende Generationen vermieden werden.

Kann die Bevölkerung sich beteiligen?

Ja. Die Stadt lädt zu Info-Veranstaltungen ein, bei denen Sie Fragen stellen und Hinweise geben können. Termine finden Sie auf der Webseite der Stadt oder in den lokalen Medien.  Außerdem können interessierte Bürger Fragen und Ideen an die speziell für das Projekt eingerichtete E-Mail-Adresse richten: waermeplanung@stadtwolmirstedt.de

Kann ich mich als Eigentümerin oder Eigentümer beteiligen?

Ja, Eigentümer können sich freiwillig beteiligen. Sie können ihre Gebäude energieeffizient sanieren und sich an das Fernwärmenetz anschließen.

Können Firmen sich beteiligen?

Unternehmen können sich aktiv über Programme und Beratungen einbringen. Firmen können Fördermittel beantragen, um Maßnahmen zur Senkung der CO2-Emissionen umzusetzen. Informieren Sie sich gerne zum Beispiel bei den Förderprogrammen der BAFASachsen-Anhalt ENERGIE und Sachsen-Anhalt MODERN.

Wie stellt die Kommune sicher, dass die Energieversorgung nachhaltig sicher ist?

Zur Sicherung der Energieversorgung gehen derzeit viele Unternehmen und Kommunen den Weg, ihre Versorgung unabhängig von Energie aus dem Ausland und speziell aus unsicheren Staaten zu machen. Erdöl und Erdgasimporte, beispielsweise aus Staaten wie Russland, sind hohen Preisschwankungen unterworfen und sollen vermieden werden. Die kommunale Wärmeplanung soll zeigen, wie dieser Weg auch in Wolmirstedt umgesetzt werden kann. Wenn Energie aus der Region kommt, macht dies die Versorgung sicherer und Steuereinnahmen bleiben ebenfalls in der Region.

Wie läuft der Planungsprozess ab?

Der kommunale Wärmeplan wird in vier Schritten erarbeitet. Erst am Ende gibt es einen Plan, wie Wolmirstedt bis 2045 klimaneutral werden kann. Die genauen Schritte für die Stadt-bzw. Ortsteile werden im Anschluss erarbeitet. Der kommunale Wärmeplan ist der Ausgangspunkt.

  1. Daten sammeln: Wie wird bisher geheizt? Welchen Wärmebedarf haben die Gebäude in Wolmirstedt?
  2. Möglichkeiten prüfen: Wie kann der Wärmebedarf verringert werden? Welche Möglichkeiten zur Energiegewinnung und Versorgung gibt es? Und welche Lösungen passen zu Wolmirstedt?
  3. Empfehlungen aussprechen: Für jeden Stadt- bzw. Ortsteil werden passende Vorschläge gemacht, um Maßnahmen umzusetzen.
  4. Entscheiden und umsetzen: Der Stadtrat beschließt den kommunalen Wärmeplan. Gemeinsam mit Partnern wird der Beschluss des kommunalen Wärmeplans umgesetzt.
Wer bezahlt die Wärmeplanung?

Die Kosten übernimmt zu 90 % der Bund. Die restlichen 10 % trägt die Stadt.

Was passiert mit einer nur fossil betriebenen Heizung nach der Verabschiedung des Wärmeplans?

Heizungen, die mit Heizöl oder Erdgas betrieben werden und vor dem 1. Januar 2024 eingebaut wurden, dürfen bis zum 31. Dezember 2044 weiter betrieben werden, solange sie intakt sind. Heizungen, die älter als 30 Jahre sind und noch keine Niedertemperatur- oder Gas-Brennwerttechnik verbaut haben müssen außer Betrieb genommen werden.

Was, wenn meine alte Heizung bald kaputtgeht?

Grundsätzlich hilft dann der Wärmeplan dabei, eine passende, klimafreundliche zukunftssichere Lösung zu finden – ob Wärmepumpe, Anschluss an ein Netz oder eine andere Technik. Es kommt darauf an, was für Ihr Haus und Ihr Wohngebiet sinnvoll ist. Geht eine bestehende Gas- oder Ölheizung irreparabel kaputt, kann grundsätzlich auch weiterhin eine fossil betriebene Heizung eingebaut werden. Allerdings ist zu beachten, dass ab 2029 steigende Anteile von Biomasse oder Wasserstoff bei der Wärmeversorgung vorgeschrieben sind. Es kann daher in vielen Fällen nicht ratsam sein, erneut eine Gasheizung einzubauen. Wir empfehlen in solchen Fällen einen Schornsteinfeger oder Gebäudeenergieberater zu kontaktieren.

Gibt es Fördermittel?

Ja. Es gibt verschiedene Förderprogramme vom Bund und vom Land. Wer eine neue Heizung einbauen oder das Haus besser dämmen möchte, kann Unterstützung bekommen. Auch die Landesenergieagentur LENA bietet Beratung.

LENA

Wie wird die Öffentlichkeit informiert?

Es gibt in den einzelnen Projektphasen verschiedene Formate zur Einbindung der kommunalen Akteure. Es gibt mindestens zwei Workshops an denen wichtige Akteure der Energiebranche beteiligt werden, wie beispielsweise Energieversorgungsunternehmen und Netzbetreiber oder große Wärmeabnehmer, wie Wohnungsbaugesellschaften und Industriebetriebe. Politische Gremien werden einbezogen, indem Zwischenergebnisse und das Endergebnis des Wärmeplans dem Stadtrat bzw. den Ortschaftsräten vorgestellt werden. Die Bürger der Stadt bekommen den kommunalen Wärmeplan schließlich im Rahmen einer Bürgerinformationsveranstaltung vorgestellt und haben im Anschluss 4 Wochen Zeit, der Stadtverwaltung konkrete inhaltliche Rückmeldungen zu geben und somit Einfluss auf das Endergebnis zu nehmen.

Neben diesen Präsenzveranstaltungen informiert die Stadtverwaltung kontinuierlich auf der Website über den aktuellen Stand der kommunalen Wärmeplanung sowie über regelmäßige Pressemitteilungen.

Gibt es spezielle Programme für energieeffiziente Sanierungen in Sachsen-Anhalt?

Ja, es gibt Förderprogramme und Beratungsmöglichkeiten, die Eigentümerinnen und Eigentümern bei der energetischen Sanierung ihrer Gebäude helfen. Diese Programme unterstützen Privatpersonen, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen bei der Finanzierung und Planung von Maßnahmen im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung. Die Landesenergieagentur LENA stellt dazu ein umfangreiches Beratungsangebot bereit.

Bundesweite Förderprogramme der BAFA:

– BAFA – Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle

Landesweite Förderprogramme (u.a.):

– Sachsen-Anhalt ENERGIE

– Sachsen-Anhalt MODERN

– Sachsen-Anhalt ÖFFIZIENZ

Für Privatpersonen:

– Kostenfreie Telefonsprechstunde der Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt

– Landesenergieagentur LENA: – Verbraucherinnen und Verbraucher

– Investitionsbank Sachsen-Anhalt: Förderprogramme für Privatpersonen

Welche Rolle spielt der Ausbau von Anlagen für die kommunale Wärmeplanung?

Erneuerbare Energien, wie Solarenergie und Biomasse, spielen eine wichtige Rolle in der Wärmeplanung. Sie sollen die fossilen Energieträger nach und nach ersetzen, um eine klimafreundliche Wärmeversorgung zu ermöglichen.

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