Bilanz: Gute Durchschnittssaison
Wer den Sommer 2025 in Wolmirstedt miterlebt hat, wird es bereits ahnen: Das Wetter hatte auch Auswirkungen auf die Schwimmbadsaison. „An und für sich war das Wetter im Sommer gar nicht so schlecht. Aber es war oft kein Badewetter, vielen Menschen war es einfach ein paar Grad zu kalt, um baden zu gehen“, erzählt Schwimmmeister Stefan Grahn. Und er weiß auch: „Viele Leute müssen aufs Geld gucken. Wenn sie Eintritt bezahlen, möchten sie dafür auch viel im Wasser sein“, sagt er. Dabei hat das Wolmirstedter Schwimmbad in den vergangenen Jahren seine Preise nicht erhöht und verlangt – im Vergleich zu anderen Freibädern in der näheren Umgebung – moderate Eintrittsgelder.
Die Besucherzahlen lagen im unteren fünfstelligen Bereich und waren schlechter als im Jahr zuvor. Es gab schon weitaus bessere Jahre im Wolmirstedter Schwimmbad, aber auch schlechtere. Deshalb ordnet Stefan Grahn die Saison als „Durchschnittssaison“ ein.
Bemerkbar machte sich in diesem Jahr nicht nur das durchwachsene Wetter, sondern auch, dass der letzte große Umbau des Wolmirstedter Schwimmbades 29 Jahre her ist. „So alt sind auch die Pumpen, die Rutsche und vieles mehr. Da geht eben auch schonmal etwas kaputt“, so Stefan Grahn. In diesem Jahr leckte plötzlich die Rutsche, Wasser trat aus. Bis das repariert werden konnte, vergingen fast zwei Wochen – in dieser Zeit musste die Rutsche gesperrt werden. Ganz zum Unmut vieler Kinder und Jugendlicher. „Unsere Rutsche ist eben ein Publikumsmagnet“, erklärt Stefan Grahn. Das zentrale Gerät des Schwimmbades konnte schließlich aber fachgerecht aufbereitet werden, dann ging der Badespaß weiter.
Etwas abgenommen hat die Nachfrage nach Kinderschwimmkursen in den Ferien. Diese bietet der Schwimmmeister gemeinsam mit der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes im Schwimmbad an. In diesem Jahr wurde auf diese Weise 42 Kindern das Schwimmen beigebracht – immer in kompakten Kursen an aufeinanderfolgenden Tagen. „Nach der Coronazeit war die Nachfrage enorm hoch, jetzt pegelt sich das langsam wieder ein“, sagt Stefan Grahn.
Viel höhere Besucherzahlen erreichte in diesem Jahr das Frühschwimmen. Immer mittwochs bot Stefan Grahn beispielsweise in den Morgenstunden Wassergymnastik an. Zeitweise zählte er dabei 59 Teilnehmer auf einmal im Wasser. „Ich schätze, es macht den Menschen einfach Spaß und das spricht sich rum“, erklärt er den gestiegenen Andrang.
Mittlerweile sind die Mitarbeiter des Freibades dabei, die Einrichtung winterfest zu machen. Das heißt, es wird gereinigt, gewartet und eingepackt, bevor frostigere Tage vor der Tür stehen. So müssen neben vielen anderen Tätigkeiten Schläuche entleert werden, Pumpen eingepackt werden und Wasser abgelassen werden. Aber: Während das Planschbecken des Wolmirstedter Schwimmbades komplett entleert wurde, wurde in den beiden großen Becken nur ein Teil des Wassers abgelassen. „Das Wasser wird nie ganz abgelassen“, erklärt Stefan Grahn. Es wird als Gegendruck gegen den Boden gebraucht, um aufsteigendem Grundwasser entgegenzuwirken, das die Becken beschädigen könnte.
Wer denkt, nach Beendigung der Arbeiten könne sich das Schwimmbad-Team während der Herbst- und Wintermonate ausruhen, der sei eines Besseren belehrt: „Im Schwimmbad gibt es immer Arbeit“, sagt Stefan Grahn. So werden kürzlich sanierte Garagen und Schuppen ein neues Dach erhalten. Es werden Bänke gestrichen, Spielgeräte gesäubert und erneuert. Pumpen müssen regelmäßig gedreht werden, um ihr Verrosten zu vermeiden. Und allein der Rasen auf dem gesamten Schwimmbadgelände muss mindestens noch zwei- bis dreimal gemäht werden, bevor der Winter Einzug hält. „Sonst ist im Frühjahr alles zugewuchert. Und wer soll das dann bearbeiten?“, fragt Stefan Grahn.
Er lobt nicht nur die gute Zusammenarbeit mit seinen Kollegen – Rettungsschwimmer Andreas Harwig und Karl-Heinz Mohrmann, der regelmäßig bei nötigen Arbeiten unterstützt. Auch, dass es Wartungs- und Fachfirmen gibt, die das Schwimmbad schon über viele Jahre hinweg kennen und bei Notfällen stets zur Stelle sind, ist unersetzbar, erklärt der Schwimmmeister.
Fotos: Stadt Wolmirstedt