
Liebe Wolmirstedterinnen und Wolmirstedter,
wie auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung möchte ich mich mit ein paar Zeilen bei Ihnen verabschieden, weil meine Amtszeit am 6.12.2025 endet.
Bewusst verzichte ich auf eine persönliche Bilanz, weil ich denke, dass fast jeder eine eigene Meinung dazu hat, und das respektiere ich. Dennoch möchte ich anmerken, dass das Bürgermeisteramt zuerst und überwiegend beinhaltet, eine Verwaltung zu leiten. Vergleichbar ist der Umfang etwa mit der Leitung einer Firma und die Aufgaben sind sehr vielfältig. Außerdem gibt es viele Gesetze und Regelungen, die wenig, bis keinen Spielraum lassen.
Ich möchte Ihnen versichern, dass ich während meiner Amtszeit einen großen Teil meiner Kraft zur Erfüllung der anstehenden Aufgaben eingesetzt habe, so dass wenig Zeit für die Familie und Freunde, für Sport und Kultur geblieben ist.
Sicher habe ich es nicht allen Leuten recht getan, aber das ist ja bekanntlich eine Kunst, die KEINER kann. Gerade in der heutigen Zeit gibt es viele verschiedene Interessenlagen und auf die Durchsetzung bestimmter Ziele wird lobbyistisch viel Einfluss genommen. Meine Aufgabe habe ich unter anderem auch darin gesehen, diese verschiedenen Interessenlagen im Sinne des Gemeinwohls auszugleichen und zu moderieren. Gleiches gilt für die politischen Kräfte in unserer Stadt. Leider ist es mir nicht immer gelungen, gemeinsam tragfähige Lösungen zu vereinbaren. Und sicher habe ich dabei auch Fehler gemacht.
Während meiner Amtszeit war ich immer stolz darauf, dass ich unsere Lebensstadt Wolmirstedt und damit auch Sie vertreten durfte.
Es hat mir immer Freude gemacht, wenn ich bei verschiedenen Gelegenheiten mit Ihnen ins Gespräch gekommen bin.
Es gab kritische Hinweise, aber auch ganz viel Freundlichkeit und oft auch eine lustige Bemerkung.
Aber es gilt auch: ALLES HAT SEINE ZEIT!
Nach dem Ende meiner Amtszeit bis zum Erreichen meiner Regelaltersrente am 1.3.2026 werde ich noch als Angestellte in der Stadtverwaltung tätig sei. Damit folge ich unter anderem dem Rat von Freunden und (ehemaligen) Kollegen, langsam in die Rente überzugehen.
Wenn es so weit ist, war ich 35 Jahre und 8 Monate in der Stadtverwaltung beschäftigt. Ich kann sagen, dass ich ein erfülltes Arbeitsleben hatte und dankbar bin, dass ich in der Kommunalpolitik arbeiten und sie mitgestalten durfte.
Am Ende möchte ich mich pauschal bei allen bedanken, die mich als Bürgermeisterin akzeptiert haben; besonders bei denen, die mit mir gemeinsam um gute Lösungen fair und auf Augenhöhe gestritten haben. Und ganz besonders möchte ich mich bei allen bedanken, die mich mit Wort und Tat unterstützt und mir vertraut haben; und mich gelegentlich auch mal getröstet haben.
Bitte passen Sie auf sich persönlich und Ihre Familien gut auf, versuchen Sie einen interessierten Blick auf die Entwicklungen in unserer Stadt zu haben und wenn es möglich ist, machen Sie mit und bringen Sie sich ein.
Für die Adventszeit, das Weihnachtsfest und den Start in das Jahr 2026 wünsche ich Ihnen Gesundheit, Gelassenheit, Optimismus, Humor und eine Portion Glück.
Wolmirstedt, den 30.11.2025

Herzlichst Marlies Cassuhn




