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Wolmirstedt
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Jahresempfang der Stadt Wolmirstedt

    Rund 130 geladene Gäste aus Wirtschaft, Ehrenamt und Kommunalpolitik waren am Don-nerstag, 12. Juni 2025, einer Einladung der Stadt Wolmirstedt gefolgt und kamen in die Muse-umsscheune auf der Schlossdomäne. Dort fand der städtische Jahresempfang statt.

    Die Stadt Wolmirstedt hatte sich in diesem Jahr bewusst dafür entschieden, auf einen Neujahrsempfang im Januar zu verzichten und stattdessen am Vorabend des Stadtfestes einen sommerlichen Empfang zu geben. Das fand Anklang bei den Gästen. Die Museumsscheune war festlich geschmückt worden, Schausteller, die für die gastronomische Versorgung auf dem Stadtfest ohnehin bereits ihre Stände aufgebaut hatten, sorgten für Speisen und Getränke.

    Bei dem Empfang kamen ganz unterschiedliche Menschen zusammen. „Ich finde es gut, wenn wir Stadtbewohner wieder miteinander reden, uns austauschen und einen freundlichen Umgang miteinander pflegen“, sagte Wolmirstedts Bürgermeisterin Marlies Cassuhn in einer Rede. Diese nutzte sie vordergründig, um aktuelle Geschehnisse der Stadt zu blicken und auch, um ihren Dank auszusprechen.

    Dabei hob sie verschiedene Akteure des öffentlichen Lebens hervor – beispielsweise die Ehrenamtlichen der Wolmirstedter Feuerwehr. Diese würden eine „Sonderstellung im Rahmen des Ehrenamts“ einnehmen, so Marlies Cassuhn. Die Feuerwehrleute „setzen sich einigen Gefahren und teilweise auch einer konkreten Lebensgefahr aus. Ihr Einsatz ist unverzichtbar und unbezahlbar“, erklärte die Bürgermeisterin. „Wir Bürgerinnen und Bürger sind Ihnen zu außerordentlichem Dank verpflichtet.“

    Die Feuerwehrleute waren nicht die einzigen Ehrenamtlichen, denen Marlies Cassuhn Lob und Respekt zollte. Sie sprach auch Vertreter von Vereinen und Einrichtungen an, die zu dem Jahresempfang eingeladen waren. Zu den Gästen der Veranstaltung zählte auch Carsten Piellusch, Bürgermeister von Wolmirstedts Partnerstadt Wunstorf. Den Kontakt zu den Freunden in Niedersachsen wolle Wolmirstedt wieder intensivieren, sagte Marlies Cassuhn. Das wünsche sich auch Carsten Piellusch, erklärte der Wunstorfer Bürgermeister in einem Grußwort, an dessen Ende er der Wolmirstedter Bürgermeisterin ein Präsent – ein Luftbild von Wunstorf – überreichte.

    Marlies Cassuhn blickte schließlich auf das Stadtgeschehen im vergangenen Jahr zurück und auch auf Kommendes voraus. So erinnerte sie an eine schreckliche Messerattacke, die sich vor einem Jahr in Wolmirstedt zugetragen hatte. Auch den Terrorakt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt Ende des Jahres 2024 sprach die Bürgermeisterin in diesem Zusammenhang an. „Deshalb gilt unser Mitgefühl allen Opfern von Terrortaten und willkürlichen An-griffen auf Menschen oder Menschengruppen“, erklärte sie. Die Stadtverwaltung, so sagte sie, habe sich trotz solcher Erlebnisse für die Ausrichtung des Stadtfestes entschlossen, dem jedoch ein umfangreiches Sicherheitskonzept zugrunde liegt. „Unsere Art zu leben und zu feiern lassen wir uns nicht nehmen“, bekräftigte die Bürgermeisterin.

    Auch glückliche Ereignisse der Stadtgeschichte hob sie hervor. „Sehr erfreulich war, dass am 22. Mai 2025 nun endlich der erste Spatenstich für ein neues Stadion nach jahrelangen, teilweise kontroversen Diskussionen vollzogen werden konnte“, sagte Marlies Cassuhn. Dass von den Gesamtkosten in Höhe von 10,5 Millionen Euro rund 4,23 Millionen Euro gefördert werden, sei eine Teamleistung der Verwaltung, lobte die Bürgermeisterin. Sie gratulierte zudem den SBB Baskets, die vor kurzem den Aufstieg in die zweite Basketball-Bundesliga Pro A schafften. Zwar zieht die Mannschaft für den Spielbetrieb dann nach Magdeburg um, trai-niert aber weiter in Wolmirstedt. „Darüber freuen wir uns, bleibt so doch die Verbundenheit mit der Stadt und den Fans erhalten“, sagte die Bürgermeisterin.

    Sie machte auch auf zwei Jubiläen aufmerksam: Zum einen strandete ein mit Gefangenen beladener Zug aus dem Konzentrationslager Bergen-Belsen vor genau 80 Jahren, nämlich kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945, bei Farsleben. Darin saßen 2500 jüdische Häftlinge, die befreit wurden. Der Geschehnisse gedenkt die Stadt Wolmirstedt gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Museums auf der Schlossdomäne, die Großes um die Aufarbeitung des Themas geleistet haben. Außerdem jährt sich die Wiedervereinigung Deutschland in diesem Jahr zum 35. Mal – an das Jahrzehnt nach der politischen Wende habe jeder ganz individuelle Erinnerungen, so Marlies Cassuhn.

    Neben solchen konkreten Themen ging die Bürgermeisterin in ihrer Rede aber auch auf Allgemeines ein und erklärte beispielsweise, dass für sie Kommunikation gerade in der Kommunalpolitik von großer Bedeutung ist. Stadtrat und Verwaltung würden oft vor der schwierigen Aufgabe stehen, im Sinne des Gemeinwohls zu entscheiden, obwohl es verschiedene Interessenlagen gebe. Generell, so erklärte Marlies Cassuhn, müssten auch die Bürger wieder mehr miteinander reden. „Es muss uns als Gesellschaft wieder stärker gelingen, dass Anstand und gesellschaftliche Werte mehr Beachtung finden“, sagte die Bürgermeisterin.

    Wolmirstedts Jahresempfang trug jedenfalls sehr zur Kommunikation in der Stadt bei. Akteure aus ganz unterschiedlichen Wirkungsbereichen der Stadt tauschten sich bei bestem Wetter auf der Schlossdomäne und im Inneren der Museumsscheune aus. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Wolmirstedter Gospelchor und vom Gesangs-Duo „Handgemacht“. Ein Grußwort sprach auch Denis Gruber, Dezernent des Landkreises Börde, der in Vertretung des Landrates Martin Stichnoth der Veranstaltung beiwohnte.